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Lanciano Monstranz

Lanciano

(Italien)
ca. 170 km östlich von Rom

Lanciano Tabernakel

Im frühen 8. Jahrhundert änderte sich nach der Wandlung in einer heiligen Messe – nachdem der im Glauben zweifelnde Priester wie Jesus im Abendmahlssaal die Wandlungsworte gesprochen hatte - die Hostie in sichtbares Fleisch, in dem kleine Teile des weißen Brotes verblieben; der verwandelte Wein nahm gleichzeitig die Gestalt frischen Blutes an. Das bis auf den heutigen Tag erhalten gebliebene und wohl auch älteste Fleisch und Blut, welches nach der Wandlung sich zeigte, ist in Lanciano entstanden und aufbewahrt. Zwölf Jahrhunderte später sind Fleisch und Blut einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden. Um jeden Zweifel im Hinblick auf die Eigenschaften dieses Fleisches und Blutes und damit die Glaubwürdigkeit des damaligen Geschehnisses auszuräumen, bat der Erzbischof von Lanciano, Pacifico P., die Franziskaner der St.-Franziskus-Kirche in Lanciano um die Untersuchung des wertvollen Gutes. Diese Aufgabe wurde Eduard L., dem Chefarzt der vereinigten Krankenhäuser von Arezzo und Dozent für Anatomie, pathologische Histologie und klinische Mikroskopie, anvertraut. Sein Auftrag war es, streng wissenschaftliche Analysen an Fleisch und Blut durchzuführen.

Am 18. November 1970 gegen 10:15 Uhr näherte sich der Erzbischof in der Franziskuskirche der Monstranz, in der das Fleisch eingeschlossen ist. Das Blut wird in dieser Monstranz in einem Kelch aufbewahrt. Der Erzbischof löste die von seinem Vorgänger angebrachten Siegel. Jetzt - durch kein Behältnis mehr getrennt - befanden sich Fleisch und Blut so unmittelbar vor seinen Augen wie damals vor denen des Mönches, der die heilige Messe feierte, in der sich der Übergang zeigte.

Damals, “um die Jahre 700 nach Christus“ - wie ein heute noch erhaltenes schriftliches Zeugnis aus dem Jahre 1631 erzählt -, lebte in der Stadt Lanciano im Kloster des hl. Legontianus ein Mönch, der nicht ganz fest im Glauben stand. Er zweifelte, in dem konsekrierten Brot und Wein wirklich dem Leib und Blut Christi zu begegnen. Immer wieder bat er Gott, er möge sein Herz von dieser Plage der Unsicherheit befreien. Als dieser Mönch eines Morgens bei der Darbringung der heiligen Messe - nachdem er die Worte der Wandlung über Brot und Wein gesprochen hatte - mehr als sonst von seinem alten Fehler befallen war, sah er, wie sich das Brot in Fleisch und der Wein in Blut verwandelten. Er war erschüttert und verwirrt, wie das Zeugnis aus dem Jahre 1631 ausdrücklich erwähnt.
Dieser Bericht kam dem Erzbischof in den Sinn, als er das Fleisch und Blut aus nächster Nähe betrachtete. Versunken in ferne Zeiten, wähnte er sich einen Augenblick lang neben dem Mönche, während dieser seinen Vorbehalt durchlitt. Schon wollte der Erzbischof ihm gegen diesen Zweifel Beistand leisten, da holte ihn ein Gedanke in die Gegenwart zurück.

“Zwölfhundert Jahre sind’s her”, durchfuhr es ihn. Voller Ehrfurcht und zärtlicher Liebe haftete sein Blick an den heiligen Gestalten. Die Fleisch gewordene runde Hostie von unregelmäßiger Form zeigte in der Mitte eine Leere, so dass sie das Aussehen eines Ringes angenommen hatte. An den äußeren Rändern war das Gewebe gekrümmt und die Kernzone gegen die Leere hin gefranst. Der größte Durchmesser der Hostie betrug sechs Zentimeter. Sie war leicht bräunlich und erschien ganz rosa, wenn man sie gegen das Licht betrachtete. Hart wie Holz fühlte sich das Fleisch an. Beim aufmerksamen Hinsehen zeigte die äußere Randzone des Gewebes einige kleine Löchlein in regelmäßigem Abstand.

Lanciano Hostie05
Lanciano 3

Die weißlichen Flecken auf der Hostie - mikroskopische Pilze parasitärer Natur - ließen sich leicht von der Oberfläche des Fleisches lösen. Der in Blut verwandelte Wein war zu fünf Klümpchen von verschiedener Größe und fester Substanz geronnen. Die Oberfläche des gelb-kastanienbraunen Blutes erwies sich rau und versehen mit einigen weißlichen Punkten, die jedoch zum Blut selbst gehörten. Das Gesamtgewicht des Blutes betrug sechzehn Gramm und fünfhundertfünf Milligramm. Nachdem der Erzbischof noch eine Weile in Andacht verbracht hatte, bat Eduard L. ihn um die Erlaubnis, kleine Teilchen des heiligen Fleisches und ein ebensolches Fragment des Blutes für die vorgesehene Untersuchung abtrennen zu dürfen. Der Erzbischof gab seine Einwilligung. Mit Hilfe einer Zange nahm Eduard L. zwei winzige Stücke vom Rand des Fleischgewebes weg. Als der Erzbischof die Teilchen sah, die für die Analyse mitgenommen werden sollten, dachte er unwillkürlich an die freiwillige Hilflosigkeit Jesu Christi, der die Menschen nach ihrem Gutdünken mit sich verfahren ließ. Nachdem die Entnahme der Proben beendet war, wurden die Kapsel und der Kelch der Monstranz mit den Siegeln von Erzbischof P. versehen. Die wissenschaftliche Prüfung ergab, dass es sich um wirkliches Fleisch und Blut eines Menschen handelte. Das Fleisch wies eindeutig die Beschaffenheit von Herzgewebe auf und zeigte die Grundstruktur eines vollständigen Herzens. Fleisch und Blut besaßen Eiweißmoleküle (Proteine) und Minerale in einer Weise wie Fleisch und Blut eines heute lebenden Menschen, den man an diesem Tage untersucht hat. Das Blut - auch das des Herzgewebes - wies die sehr selten vorkommende Blutgruppe AB auf. Diese Blutgruppe habe früher bei fünfundneunzig Prozent aller Juden nachgewiesen werden können, erklärten drei israelitische Wissenschaftler, die ebenfalls in Lanciano zugegen waren. Nachdem der Befund bekannt geworden war, gerieten sie in Begeisterung. “Das ist Blut von unseren Vätern”, riefen sie ergriffen aus und küssten ehrfürchtig den Kelch mit dem Blut. Jesus Christus gehörte zum Volk der Juden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit konnte davon ausgegangen werden, diese Gruppe in seinem Blute zu finden. Das Fazit der Analysen fasste der Erzbischof von Lanciano später am 13. Juli 1971 in einer Urkunde zusammen, die er mit seinem Siegel versah.

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Quelle: Christus in Lanciano, Bernd Rüdiger Wollersheim

Lanciano

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