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Der himmlische Hof 6

Der himmlische Hof

Vorwort

Übersetzung aus der englisch-amerikanischen Ausgabe.

Viele Gründe sprechen dafür, warum dies Werkchen “Der himmlische Hof der sel. Luitgard” auch auf die heutigen Leser seine Anziehungskraft geltend machen dürfte. Denn es ist ein typisches Beispiel jener mystischen Schriften und jener mystischen Theologen, die in den Klöstern des Mittelalters so häufig in Erscheinung treten. Die hl. Gertrude, die hl. Mechthilde, die hl. Hildegard und andere mehr zeigen uns klar und deutlich die Schreibweise dieser Richtung, welche bei der sel. Luitgard ganz besonders ausgebildet ist. Das Rüstzeug der Mystiker waren die hl. Schriften. Im Laufe der Jahrhunderte, das sich das große Deutsche Reich in Nationen spaltete und auf allen Seiten viel Blut vergossen wurde, fand die Wissenschaft, und ganz besonders das Studium der hl. Schriften, eine Zufluchtsstätte in den Frauenklöstern. Es ist kein leeres Lob, welches diesen Mystikern, vor allem der hl. Gertrude, eine ganz besondere Liebe zur Wissenschaft und eine außergewöhnliche Tiefe der Gelehrsamkeit zuschreibt. All dies hatte natürlicherweise einen Einfluß auf ihre Gebete, und es ist eben gerade die Überlegenheit des Gebetes über den bloßen Verstand, was das Wesentliche der Richtung ausmacht, die wir unter dem Namen “Mystik” begreifen. Bemühen sich und diese Mytstiker, die geheimnisvollen Erfahrungen ihrer Gebete in Worte zu kleiden, dann ist es kein Wunder, wenn sie die kühne, lebendige Schreibweise gebrauchen, wie bei dem himmlischen Hof der sel. Luitgard. Aber noch in anderer Hinsicht ist die sel. Luitgard ein Gegenstand des Interesses. Sie bringt nicht nur die Methoden ihrer Vorläufer und Zeitgenossen zu einem gewissen Abschluß, sondern sie beginnt schon mit der Anordnung der Gebete zu einem System, wie es von späteren Mystikern zur Vollendung ausgebildet wird. Das Beten von über tausend Vaterunsern als Zeitmaß war schon vorher in dem Rosenkranz eingeführt worden. Jedoch als ein Gegenstand der Betrachtung sollten sie erst in den kommenden Methoden zur Entwicklung gelangen. Die sel. Luitgard ist ein Markstein, ein Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen.

Alban Goodier S. J.

 

Einleitung

(Von P. Johann Ludwig a Musis*), Provinzial der Franziskanerprovinz Straßburg; 1662.)

“Die des öfteren bereits an die Öffentlichkeit tretende Gebetsweise hat seit ihrem vieljährigen Bestehen schon unzählige Menschenherzen erleuchtet.

*) In Pfullendorf den 8. Aug. 1599 geb., trat diese Zierde des Minoritenzweiges vom Orden des hl. Franziskus zu Dillingen in den genannten Orden. Zu Prag wurde er Doktor der Theologie und in Wien als solcher feierlich vom Ordensgeneral bestätigt. Bereits im Jahre 1628 begegnet uns der erst 29 Jahre alte Ordensmann als Provinzial; er bekleidete diese Stelle drei Jahre lang mit Auszeichnung. Hierauf kam er als Guardian nach Speier, wo er aber von den Schweden zur Flucht genötigt wurde und sich nach Dillingen zurückzog. Dort wirkte er in den drei Belagerungen der Stadt (1633 und 1634) durch Aneiferung, sein Gebet und eigenes Beispiel so auf die Einwohner, daß sie alle Anstrengungen des Feindes vereitelten. Die Stadt schickte ihn daher 1635 noch in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste mit zwei Abgeordneten an Kaiser Ferdinand II. nach Wien, um dort über das Vorgefallene Bericht zu erstatten. Der Kaiser empfand solches Wohlgefallen an der Treue seiner Bürger von Dillingen und am Verdienste des P. Johann Ludwig a Musis, daß er der Stadt für immer Freiheit von aller Einquartierung bewilligte. P. Johann Ludwig a Musis – von seinen Zeitgenossen gerne kurzweg P. Musäus genannt – ging nach der Rückkehr von Wien nach Solothurn, wo er mehrere Jahre hindurch Guardian war, bis er wegen körperlicher Gebrechen, die er sich als Provinzial auf seinen vielen Reisen zugezogen, diese Stelle ablegte und in Zurückgezogenheit bloß dem Gebete, der Lektüre und dem Schreiben lebte. Er starb endlich im Jahre 1662 und liegt im Chore zu Solothurn begraben. Einzelne leidenschaftliche Gegner der von ihm erneuerten Gebetsweise der seligen Luitgard, welche teilweise so weit gingen, daß sie sowohl den genannten Pater Provinzial als seinen “himmlischen Hof” für apokryph erklärten, mögen die handschriftliche Chronik de ortuet progressu provinicae Argentinensis nachsehen, worin dieser ebenso merkwürdige als heiligmäßige Mann ein ausgezeichneter Gelehrter genannt wird, der sogar in politischen Geschäften ungemeine Gewandtheit besessen habe. Auf keine Person sowohl als seine überaus populäre Andachtsweise dürfen heute noch die so verdienstlich wirkenden PP. Minoriten stolz sein. (Vgl. Geschichte der Stadt Pfullendorf von K. Walchner, Konstanz, 1825.) – Was das vorgeblich Horrende der Tausende von Vaterunser betrifft, so haben die Laienbrüder und Nonnen mehrerer berühmter Orden jährlich zirka 30000 Vaterunser zu beten. Sapienti sat! .....

DIN A6, 80-seitig

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